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Trekking Camps im Schwarzwald

Trekking Camp Erdbeerloch
Trekking Camp Erdbeerloch

Die Tour

Trekking im Schwarzwald

Das verlängerte Mai Wochenende war perfekt für eine frühsommerliche Trekkingtour in den Schwarzwald. Wir waren schon an drei Camps im Schwarzwald aber jeweils mit nur einer Übernachtung. Nun wollten wir unseren kleinsten Wanderer ans Trekking gewöhnen. Die Camps im Schwarzwald sind perfekt dafür. 

Die Tour ging von einem Parkplatz an der B500 in der Nähe der Bushaltestelle Zuflucht zum Trekking Camp Erdbeerloch, von dort dann zum Trekking Camp Guttelbach und am letzten Tag zurück zum Parkplatz. Es war eine Art Lollipop Loop, um nicht exakt denselben Weg zurückzumüssen. Mit insgesamt 34 Kilometern und knapp 700 Höhenmeter war es eine perfekte Tour zum Eingewöhnen. Gleichzeitig hatten wir neue Ausrüstung, die getestet werden wollte. Dazu mehr unter der Kategorie Bewertungen. Mit dem Wetter hatten wir Glück, zwar war es die meiste Zeit bewölkt, aber wir blieben trocken. Hin und wieder kam die Sonne hervor und dann leuchtet alles in wunderbarem Grün. Von Frost blieben wir genauso verschont wie vom angekündigten Regen. So war es eine super Tour für uns alle. 

 

Mehr Informationen zu den Trekking Camps im Schwarzwald sowie die Reservierungsplattform (Zeltplätze müssen vorab reserviert werden) findet man auf trekking-schwarzwald.de

Hinweis auf Werbung: In meinen Berichten finden sich Marken bzw. deren Produkte sowie Links unter anderem zu Marken und Anbietern die ich auf meinen Reisen und/oder für meine Bewertungen genutzt habe. Diese Produkte habe ich alle selbst gekauft. Dabei handelt es sich um eine freiwillig Marken-Verlinkung. 


Tag 1: Haltestelle Zuflucht zum Camp Erdbeerloch

Haltestelle Zuflucht zum Trekking Camp Erdbeerloch

Die ersten Kilometer von der Haltestelle Zuflucht in Richtung Camp sind die schönsten. Es geht über den Rossbühl am Sandkopf vorbei zur Waldholzhütte. Gerade um den Bereich der Kreuzung mit dem Seensteig ist viel los, vor allem sind viele Fahrräder unterwegs. Sobald man den Westweg/Seensteig Richtung Waldholzhütte verlässt trifft man nur noch vereinzelt auf Wanderer und Fahrradfahrer. Ab dann ist man vor allem im Wald unterwegs.

Kommt man in der Nähe des Camps trifft man zuerst auf eine kleine Hütte rechts und dem Sitzplatz links. Etwas dahinter links hinunter sieht man die Toilette. Aber wo sind die Camps? Man muss noch ein Stück weiter gerade aus gehen (nicht den Weg zur Toilette) bis ein Schild kommt, wo es nicht weitergeht (Kein Durchgang). Kurz davor sieht man links einen schmalen Pfad im Gebüsch nach oben gehen, dem folgend gelangt man zu den Plattformen für die Zelte.

Gegessen wird unten bei der kleinen Hütte. In einem Raum der Hütte ist die Feuerschale und etwas Holz. Die Wasserstelle (ein kleiner Bach) ist ein Stück unter der Hütte (dort geht ein Pfad nach unten). Oben an der Hütte und bei den Camps hat es kein Wasser. Es empfiehlt sich das Wasser zu filtern oder mit einem UV-Stab zu behandeln.

Aufgrund der Nagetiere, die sich unter den Plattformen wohl fühlen, empfiehlt es sich alle Lebensmittel aufzuhängen, und zwar so dass diese nicht rankommen können. Nichts im Rucksack (und Zelt) lassen denn diese halten sie nicht ab, sie beißen sich einfach durch und der Schaden kann groß sein. 

Wir hatten einen angenehmen Abend und zum Glück keinen Regen. Bald ging es ins Zelt denn der zweite Tag hatte es in sich. 

Der Zeltaufbau auf den Plattformen im Nationalpark

Der Aufbau auf den Holzplattformen dauert je nach Zeltbauweise doch etwas länger. Freistehende Zelte sind hier klar im Vorteil, es geht auch mit Tunnelzelten aber unbedingt auf die Größe der Plattformen achten (in Erdbeerloch waren alle drei Plattformen in unterschiedlichen Größen). Diese Angaben kann man auf der Website finden. 

Man sollte auf jeden Fall extra Abspannleinen mitbringen sowie extra Leinenspanner und Seil. Für meine beiden Zelte (MSR Mutha Hubba NX und Exped Orion 3 UL) hatte ich 2 MSR Tent Guy Line Sets (eines pro Zelt) sowie zusätzlich einen MSR Reflective Utility Cord Kit (15 m) dabei (kommt mit 4 Leinenspanner Ringen).

Da ich genügend extra Material dabei hatte konnte ich alle Ecken und auch das Fly korrekt abspannen. Je nach Zeltseite nutzte ich unterschiedliche Methoden, um die Seile anzubringen. Die Bilder unten zeigen gut welche Optionen man hat. Beide Zelte standen bombenfest und da ich genug extra Seil gelassen hatte war es abends kein Problem die Zelte nach zu spannen (vor allem das Orion gibt bei sinkenden Temperaturen stark nach). Es empfiehlt sich die Zeltunterlagen zu nutzen, um Beschädigungen zu vermeiden denn ein paar der Plattformen geben noch Baumwachs ab und sind nicht glattgeschliffen. 

Tipp: Bei der Wahl der Plattform am besten keine Übergröße wählen denn je mehr Fläche das Zelt auf der Plattform belegt desto leichter das Abspannen und somit das Aufbauen. Es könnte noch jemand mit einem größeren Zelt kommen und ist dann froh, wenn eine passende Plattform übrig ist. 


Tag 2. Camp Erdbeerloch zum Camp Gutellbach

Trekking Camp Erdbeerloch zum Trekking Camp Gutellbach

Nach dem Frühstück und Abbau des Camps ging es dann los Richtung Camp Gutellbach. Zuerst ging es den Weg zurück zum Ausgangspunkt an der Bushaltestelle Zuflucht und von da endlich Neuland. Nach etwa 2 Kilometer ging es über die B500 in das Naturschutzgebiet Kniebis-Alexandersdchanze vorbei an beeindruckenden Longhorns wieder in tiefen Wald. Als die Sonne rauskam war es Zeit für eine Pause, es gab Alpenburger. Alpenburger sind Tortilla belegt mit einer harten Wurst (Landjäger, Kaminwurz oder ähnlichem) und Ziehkäse (länglich damit man es gut rollen kann). Gerollt ist das ein superleckerer Snack den auch Kinder lieben. 

Nach einer langen Kurve kamen wir dann ins Camp. Camp Gutellbach liegt direkt an einem Bach ab des Wegs, ein echt großartiges Camp. Ein Teil von uns war bereits einmal im Camp Gutellbach und es war genauso schön wie wir es in Erinnerung hatten. Während die Eltern das Camp aufbauten, spielten die Kinder am Wasser und im Wald. Zeitweise kam die Sonne raus und es war angenehm warm. Abends kühlte es doch spürbar ab, zum Glück hatten wir alles dabei, um Kälte zu trotzen. Es gab doch mehr Mücken als gedacht, aber kaum wurde es kalt waren auch diese verschwunden. Nach einem leckeren Abendessen ging es dann doch bald ins Zelt. Es war ein langer Tag. 

 

Spaß im Camp geht auch durch den Magen

Das Leben im Camp kann viel Spaß machen und wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man das Essen zu einem Highlight machen. Bei uns gibt es schon eine Art Routine und als erstes wird das Camp aufgebaut. Danach kümmert sich einer ums Wasser und der andere um die Campingküche.

Beim Wasser sollte man immer auf der sicheren Seite sein. Auch wenn es klar aussieht, kann es verunreinigt sein. Wasser filtern wir zuerst und hier im Schwarzwald behandeln wir das Trinkwasser noch mit einem UV-Stab. Das Wasser zum Kochen wird nur gefiltert denn beim Kochen selbst wird der Rest abgetötet. Man kann auch das ganze Wasser abkochen, aber das braucht viel Zeit und Gas, mit einem UV-Stab geht das schnell und ist sicher. Wir behandeln das Wasser immer so wenn wir Wasserquellen nutzen, die durch Ortschaften fließen oder es viel Weidevieh hat.

Da wir zu sechst sind brauchen wir auch zwei Kochsysteme, und zwar nutzen wir das MSR Winderburner Duo Set mit dem MSR Group Sauce Pot und den MSR Pocket Rocket 2 mit dem MSR Trial Lite Pot. So können wir Zutaten in größerer Menge und parallel kochen.

Für die kleinen gab es an diesem Abend Penne mit Tomatensauce und wir großen haben uns zu Hause etwas vorbereitete, und zwar Thai Bandnudeln. Gebrochene Bandnudeln aus Reis (aus dem Asia Shop) mit Kokosmilchpulver, Cashewkerne, Erdnüsse, feingehackte getrocknete Tomaten und verschiedene Gewürze (getrocknete Frühlingszwiebel, Thaibasilikum, Ingwerpulver, Chiliflocken, Zitronengrass, Kaffirblätter). Zuhause in einen Gefrierbeutel gemischt wird es dann im Topf mit etwas Kokosöl (nicht zu viel) und heißem Wasser für etwa 10 Minuten ziehen gelassen. Es war echt lecker und hatten die Kalorien, die wir brauchten.  Als Nachspeise gab es Pudding (Tassenpudding ist da zu empfehlen) und zum Abschluss heißen Kakao oder Tee. 

Tipp: Selbstgemischtes Essen, wie die Thai Bandnudeln, oder neue Variationen empfiehlt es sich vorher zu Hause zu probieren. So kann man das Rezept bei Bedarf anpassen oder wenn es nicht schmeckt Alternativen besorgen. Zum Frühstück haben wir für die Kinder z.B. Chococino Kakao, der auch mit Wasser sehr gut schmeckt. Kölln Hafer-Porridge Schoko schmeckt auch mit Wasser, gibt etwas Milchpulver dazu schmeckt es noch weit besser. Macht man es nur mit Wasser dann sollte man das Mischverhältnis anpassen und weniger Wasser (als Milch angegeben) nutzen. Bei Nudeln wählen wir welche die schneller fertig sind (das spart Gas und geht schneller). 


Tag 3: Camp Gutellbach zur Haltestelle Zuflucht

Trekking Camp Gutellbach zur Haltestelle Zuflucht

Nach einer erholsamen Nacht wurden wir von der Sonne geweckt. Alles rundum leuchtet in sattem Grün und Camp Guttelbach sah gleich noch schöner aus. Nach dem Frühstück ging es ans Camp abbauen und packen. Durch die Nähe des Camps zum Bach war das Außenzelt morgens feucht und das Packen dauerte ein paar Minuten länger. Alles gut getrennt verpackt ging es dann los Richtung Ellbachsee. Zuerst geht es einem Pfad entlang durch den Wald, bis man auf einen Forstweg trifft. Von da ist man dann auch bald am See. Nach einer Pause in der Sonne stiegen wir hoch zum Aussichtspunkt auf den See. Von der Plattform hat man einen beindruckenden Blick auf den See und den Umliegenden Schwarzwald. Bis zur B500 folgen wir breiten Forststraßen was den kleinen Kindern nicht so viel Spaß gemacht hat. Nach der Überquerung der B500 ging es wieder kleinen Pfaden entlang durch den Wald. Ab der Alexanderschanze folgt man dann wieder dem Westweg. Nach einem leckeren Mittagessen ging es weiter bis zum Auto am Parkplatz Nahe der Haltestelle Zuflucht. Es war eine großartige Tour. 

Tipp: Wir lassen im Auto gerne eine Kühlbox mit frischen Getränken und kleinen Snacks zurück (das sollte man aber nicht in Gebieten mit Bären, wie Yosemite National Park z.B., machen). Auch bequeme Schuhe sowie frische Socken warten im Auto. Für die Kleinen haben wir meistens noch eine je extra Hose und ein extra T-Shirt im Kofferraum. Egal ob es heiß war oder geregnet hat, so kann man doch angenehmer nach Hause fahren. 


Fazit und Tipps

Es hat alles gut geklappt und nun können wir getrost einen Tag drauflegen. Sollte alles klappen dann werden wir 2023 im Mai vier Tage und drei Nächten unterwegs sein. Hoffentlich dann auch mit allen 4 Kindern, was dieses Mal leider nicht geklappt hat. Schade ist das es immer wieder Trekker gibt die Ihr Glück ohne Reservierung versuchen und es so zu unnötigen Diskussionen im Camp kommen kann. 

Im Schwarzwald empfiehlt es sich immer auf Regen eingestellt zu sein vor allem in den Monaten Mai und Juni sowie September und Oktober. In diesen Monaten kann es auch noch kalt sein. Auch treiben Mosquitos Ihr Unwesen und Zecken gibt es natürlich auch. Man sollte alles Nötige im First Aid Kit dabeihaben. 

So haben wir mit den kleinen immer mehr Sachen dabei, es gibt nichts Besseres als eine extra Hose, Socken oder sonstiges aus dem Rucksack ziehen zu können. Auch beim Essen sollte man nicht zu knapp berechnen, kleine Wanderer mögen keine leeren Mägen. 

An den meisten Camps hat es keinen oder nur schlechten Empfang, man muss oft etwas laufen, um guten Empfang zu haben. Es empfiehlt sich Karten immer im offline Modus verfügbar zu haben. Eine klassische Wanderkarte und Wegbeschreibung sollten nie fehlen. Eine Powerbank sollte nicht fehlen, durch den dichten Wald ist Solar Panels hier meistens nutzlos.