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Hüttenspaß mit Kinder in Tirol

Blick vom Padauner Kogel auf Olperer, Fußstein und Schrammacher mit der Mucheler Kaser im Vordergrund.
Blick vom Padauner Kogel auf Olperer, Fußstein und Schrammacher mit der Mucheler Kaser im Vordergrund.

Die Mucheler Kaser liegt am Ende des Valsertals am Brenner auf knapp 1.400 Meter Höhe. Vom Bergsteigerdorf Sankt Jodok geht es ins Schmirn- und Valsertal. Umgeben von den Tuxer- und Zillertaler Alpen liegt sie im Wipptal zwischen Innsbruck und Brenner.

Der Blick von der Hütte (links) Richtung Italien auf die Hohe Wand und dem Kraxentrager. Von hier aus kann man unzählige Wandertouren unternehmen, von leichten bis schweren Touren, Gipfeln und der mehrtätigen Peter Habeler Runde. Umgeben von mächtigen 3.000 ist für jedem was dabei. Im Gegensatz zum nahen Stubai- sowie Zillertal ist diese Gegend nicht überlaufen. Ein echter Tipp um dem Massentourismus zu entgehen. Zur Hütte selber gibt es am Ende mehr Informationen. Es lohnt sich weiterzulesen!

Genießen groß geschrieben!

Diese eine Woche im Jahr gehört nur uns. Kein Handy, kein Tablet, kein Fernseher und auch kein Radio. Die Natur gibt den Ton an und liefert die Bilder und Geschichten dazu. Und wenn es einmal regent dann spielen wir Karten und Brettspiele, oder sitzen in der Stube einfach auf der Couch mit Blick auf den großen weißen Kamin und erzählen uns dabei Geschichten -  das ist Fernsehen in der Mucheler Kaser.

Slow Food ist im Trend und wenn man auf einem Holzofen wie zu Omas Zeiten kocht braucht es Zeit aber schmeckt doppelt so gut. Morgens mit der Sonne aufstehen (ok, das mache nur ich) und bei einer Tasse Kaffee sehen und hören wie die Natur aufwacht ist genial und vom Balkon der Mucheler Kaser aus kaum zu überbieten. 

Spaß ohne Ende!

Eine Mischung aus Wandertouren und Spaß an der Hütte sorgte dafür das alle Kinder nicht genug bekommen konnten. Ob auf den Felsen um die Hütte zu klettern, einen Damm am nahen Bach zu bauen oder Kräuter suchen mit Helga auf Helgas Alm, wir hatten keine langweiligen Momente. Dieses Mal sind wir auch ein paar getrennte Touren gegangen. Somit konnte man größere Touren mit den beiden älteren Kinder machen und leichtere Familientouren für alle. Wie immer haben wir uns selbst versorgt und uns wenn möglich mit lokalen Leckereien eingedeckt. 

Wir so oft liegen die Pfingstferien relativ früh und so liegt, wie auch in diesem Jahr, liegt auf den Bergen noch viel Schnee. Die Alpenvereins Hütten waren noch geschlossen (machen meistens Mitte Juni auf) und der Schnee lag ab 2.500 Meter, vor allem auf den Schattenseiten, noch fast flächendeckend. Viele hohe Pässe und Übergänge waren noch unpassierbar. Mit etwas Flexibilität und gesundem Menschenverstand kann man dennoch geniale Touren gehen.

Tour 1: Auf die Zeischalm

Der perfekte Start in die Wanderwoche war die Tour zur Zeischalm. Der Weg startete direkt vor der Hütte und so ging es morgens los.

Nina ging den ersten Teil sehr gut, erst als es wirklich nach oben ging wollte Sie in die Trage. Luca wechselte von der Trage zu Mama und war bester Laune. 

Vorbei an Wasserfällen und geschnitzten Figuren ging es hinauf zur Alm. Die letzten Meter geht es noch einmal zur Sache. Wir hatten Glück, der Senner war an diesem Tag auf seiner Hütte um sie auf die bevorstehende Saison vorzubereiten. Nach einer lustigen Unterhaltung und einer guten Jause ging es zurück wo Nina dann auch die letzten Kilometer wieder selber lief. Es war ein geglückter Start in die Woche. 

Tour 2: Auf den Padauner Kogel

Der Padauner Kogel ist ein genialer Aussichtsberg. Vorgelagert liegt er am Eingang des Valsertals und bietet einen Rundblick der seines Gleichen sucht. Man kann den Gipfel via einem Rundweg erklimmen und das haben wir dann auch gemacht. Der Start war nicht direkt von der Hütte aus und somit brauchten wir das Auto. 

Auch kleine Runden können anstrengend sein. Das letzte Stück ist doch steil aber technisch leicht. Diese Tour ist besonders gut für Familien geeignet denn ohne große Anstrengungen schafft man es so auf einen tollen Aussichtsberg. 

Achtung beim Parken, man muß schon aufpassen nicht auf privaten Gelände oder im Parkverbot zu parken. Da der Großteil des Wegs in der Sonne liegt empfiehlt es sich früh morgens loszugehen. Eine der besten Touren in der Region!

Tour 3: Geraer Hütte am Fuße des Olperers

Der Höhepunkt der Woche war der Aufstieg zur Geraer Hütte am Fuße des Olperers. Die Hütte war zwar noch zu aber das war kein Grund diese schöne Tour nicht dennoch zu gehen. Früh morgens ging es los denn ein Großteil des Aufstiegs liegt später in voller Sonne. Noch vor der Hitze haben wir es bis zur Hochalm geschafft und von da ging es dann weiter zur Hütte. Schon bald war die Hütte in Sicht aber es lag noch ein weiter Weg vor uns. Kurz vor der Hütte kamen wir an ein Schneefeld das von einem Bach unterspült wurde und wir entschieden uns einem kleinen Pfad hoch zu folgen vorbei an dieser kritischen Stelle. Knapp über der Hütte stießen wir auf ein weiteres Schneefeld welches aber weit sicherer war. Da die Brücke abgebaut war gab es nur diesen Weg. Ohne Probleme schafften wir die letzte Hürde vor der Hütte. 

Die Geraer Hütte liegt sehr schön mit tollem Blick ins Valsertal und auf den Olperer sowie die umliegende Bergwelt. Wir haben uns mit einer Jause gestärkt und Wasser mithilfe unseres neuen MSR Trailshot nachgefüllt. Klasse Teil und perfekt um Wasser direkt aus Bächen zu filtern. 

Nach einer ausgiebigen Pause ging es wieder zurück zur Hütte. Wir waren flott unterwegs und die angegeben Auf- sowie Abstiegszeiten sind sehr optimistisch berechnet. Das sollte man beachten wenn man diese Tour macht. Lieber je 30 Minuten mehr einplanen. Auf dem Weg zurück sind wir dann auf eine Kreuzotter gestoßen. 

Tour 4: Auf die Hohe Kirche

 Mein Bruder kam Donnerstag auf die Hütte und Freitag wollten wir dann gemeinsam mit den zwei Großen auf die Hohe Kirche. Früh morgens ging es bei Sonnenschein los. Zuerst zur Zeischalm und dann weiter auf einem unmarkierten Pfad Richtung Gipfel. Anfänglich gut markiert wird es dann schwieriger und an einer Stelle mit Salzsteinen für Weidevieh sollte man links Richtung Grad wandern und nicht, wie es logischer aussieht, gerade weiter gehen. Bis zum Anstieg auf dem Grad muß man gut aufpassen aber angekommen ist der Pfad dann wieder gut sichtbar. Steil hinauf geht es auf den Grad dem man dann bis zum Gipfel folgt. Leider zogen beim Zustieg Woken auf und verdeckte alle Gipfel, auch die Hohe Kirche. Am Grad angekommen gingen wir noch ein Stück weiter bis kurz vor den Woken. Wir warteten etwas in der Hoffnung das die Woken den Gipfel vor uns freigeben aber das Gegenteil war der Fall, es fing an zu Regnen. Wir entschieden uns zum Abstieg und aßen an der Zeischalm Mittag. Von dort ging es wieder zur Hütte hinunter zeitweise in starkem Regen. Kaum an der Hütte angekommen zogen auch Gewitter auf. Es war aber auch ohne Gipfel ein schöner Tag. 

Die Hütte