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Hüttenurlaub mit Kinder

Blick auf den Olperer auf dem Weg zur Geraer Hütte
Blick auf den Olperer auf dem Weg zur Geraer Hütte
Auf dem Weg zum Padauner Kogel.
Auf dem Weg zum Padauner Kogel.

Das Chalet Schneider liegt in dem kleinen idyllischen Bergdorf Padaun im Valsertal am Brenner auf etwas mehr als 1.400 Meter Höhe. Vom Bergsteigerdorf Sankt Jodok geht es ins Schmirn- und Valsertal. Umgeben von den Tuxer- und Zillertaler Alpen liegt das Chalet im Wipptal zwischen Innsbruck und Brenner.

Schon zum zweiten Mal waren wir in diesem ruhigen Tal indem der Massentourismus noch nicht Einzug gehalten hat. Wir haben uns dieses Mal für eine andere Hütte entschieden nicht weitab von der Mucheler Kaser auf der wir das Jahr davor waren. Auch vom Chalet aus gibt es gleich mehrere Wandertouren in alle Richtungen und mit einer kurzen Fahrt kann man unzählige weitere Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden starten. Wie der Name verrät bietet das Chalet etwas mehr Luxus und vor allem einen großen Garten.

Viel Zeit für uns!

Es ist schon Tradition das eine Woche im Jahr nur uns gehört. Kein Handy, kein Tablet, kein Fernseher und auch kein Radio. Die Natur gibt den Ton an und liefert die Bilder und Geschichten dazu. Und wenn es einmal regent dann spielen wir Karten und Brettspiele, sitzen in der Stube auf der Bank und erzählen uns dabei Geschichten. Viel Zeit zum Lesen und Malen oder einfach zum nichts tun.

In der überdachten und eingefassten Terrasse kann man bei Regen oder Sonnenschein super sitzen. Auch wenn es Abends kalt wurde konnten wir darin noch angenehm sitzen. Das war perfekt denn dieses Jahr war das Wetter doch sehr gemischt. 

Aber auch das Wetter konnte unserem Drang unterwegs zu sein nicht stoppen. Gerade auch da die beiden älteren Kinder und ich in der Vorbereitung für den John Muir Trail waren sind wir immer wieder auf Tour gegangen.

Eine Mischung aus Wandertouren und Spielen an der Hütte sorgte dafür das alle Kinder und auch die Eltern Spaß haben. Auch dieses Jahr sind wir ein paar getrennte Touren gegangen. Somit konnte man größere Touren mit den beiden älteren Kinder machen und leichtere Familientouren für alle. Wie immer haben wir uns selbst versorgt und uns wenn möglich mit lokalen Leckereien eingedeckt. 

Obwohl die Pfingstferien dieses Jahr spät waren und wir so drei Wochen später als letztes Jahr im Valsertal gastierten lag diese Jahr noch mehr Schnee und viele hohe Pässe und Übergänge waren wieder unpassierbar. Mit etwas Flexibilität und gesundem Menschenverstand konnten wir dennoch geniale Touren gehen.

Tour 1: Auf den Padauner Kogel

Direkt vom Chalet aus ging es auf den Hausberg Padauns. Der Padauner Kogel ist ein genialer Aussichtsberg. Vorgelagert liegt er am Eingang des Valsertals und bietet einen Rundblick der seines Gleichen sucht. Man kann den Gipfel via einem Rundweg erklimmen und das haben wir dann auch gemacht. Schon letztes Jahr hat ein Teil unserer Familie diese Tour gemacht, dieses Jahr dann die ganze Familie. 

Diese Tour ist besonders gut für Familien geeignet denn ohne große Anstrengungen schafft man es so auf einen tollen Aussichtsberg. Da der Großteil des Wegs in der Sonne liegt empfiehlt es sich morgens loszugehen. Eine der besten Touren in der Region und weil es so toll war ging ich es an einem Abend noch einmal in die entgegengesetzte Richtung. Nur bei Regen kann es rutschig sein und Vorsicht ist geboten. 

Tour 2: Geraer Hütte am Fuße des Olperers

Und dieses Jahr war die Hütte offen!
Und dieses Jahr war die Hütte offen!

Der Höhepunkt der Woche war auch in diesem Jahr der Aufstieg zur Geraer Hütte am Fuße des Olperers. Nur dieses Mal war sie offen und die ganze Familie machte sich auf den Weg. Der kleinste in der Trage und unsere 4 jährige ging die ganze Tour selbst. Es war ihre erste große Wandertour auf den eigenen Beinen. Die Vorfreude auf das Essen auf der Hütte war groß und so haben die Kinder immer wieder über Spaghetti Bolognese mit ganz viel Käse gesungen. 

Die Wettervorhersage war sehr gut, es sollte der schönste Tag der Woche werden und es wurde ein perfekter Tag. Mit der kleinen Maus wurde es wie erwartet ein langer Tag aber alle haben super durchgehalten. Die einen mit der Geduld die es braucht hinter der kleinen Maus zu laufen, der andere so lange in der Trage zu sitzen aber am Ende gab es an der Hütte reichlich Zeit um zu spielen.

Tour 3: Auf die Hohe Kirche

Letztes Jahr machte uns das Wetter kurz vor dem Gipfel einen Strich durch die Rechnung. Dieses Jahr machte sich meine Frau und die beiden Großen auf den Weg auf den Gipfel der Hohen Kirche. Das Wetter sollte halten. Früh morgens ging es bei Sonnenschein los. Zuerst zur Zeischalm (siehe Bild) und dann weiter auf einem unmarkierten Pfad Richtung Gipfel. Anfänglich gut markiert wird es dann schwieriger und man sollte links Richtung Grad wandern und nicht, wie es logischer aussieht, gerade weiter gehen. Bis zum Anstieg auf dem Grad muß man gut aufpassen aber angekommen ist der Pfad dann wieder gut sichtbar. Steil hinauf geht es auf einen Grad dem man dann bis zum Gipfel folgt. Nach einer Pause an jener Stelle an der wir im letzten Jahr umgekehrt waren machten sie sich auf den Weg zum Gipfel. Ein toller Gipfel mit unglaublichen Rundblick ist die Belohnung. 

Tour 4: Drei Gipfel an einem Tag

Blick zurück mit dem Padauner Kogel im Zentrum.
Blick zurück mit dem Padauner Kogel im Zentrum.

Direkt vom Chalet aus kann man diese Rundtour über drei Gipfel gehen. Die Vennspitze, der Rossgrubenkofel und der Silleskogel vorbei am Geierschnabel. Zwischen Vennsptize und Sillekogel wandert man entlang eines Grades der zum Teil etwas ausgesetzt ist. Der Abstieg ist steil und wurde vor kurzem verlegt. Der neue Weg, noch nicht in allen Büchern richtig beschrieben, ist um einiges länger. Auf den aktuellen Karten ist es aber korrekt eingezeichnet.

Wir sind auf mehrere Gämse gestoßen und der Rundblick vom Grad ist super. Wir mußte ein Schneefeld an einem steilen Stück umgehen was die Kinder aber super gemeistert haben. Diese Tour war eine perfekte Vorbereitung auf den bevorstehenden JMT im August. 

Meine Frau und Marcel haben dann ein paar Tage später die Vennspitze noch einmal gemacht. So viele Touren (total 6) wie dieses Mal haben wir noch nicht geschafft. 

 

Vor allem der Abstieg und die letzten Kilometer ziehen sich.
Vor allem der Abstieg und die letzten Kilometer ziehen sich.

Die Hütte